Expertenbewertung: Asustor Lockerstor 2 AS6602T

Beim Auspacken des Asustor Lockerstor 2 stelle ich fest, dass der NAS viel kleiner ist als erwartet. Dadurch passt das Gerät problemlos in den Zählerschrank oder TV-Schrank. Asustor hat sich für ein schickes Design mit Metallgehäuse entschieden. Dadurch fühlt sich der NAS solide an und kann einiges wegstecken. Neben den Festplatten findest du in der Packung alles, was du brauchst: Ethernetkabel, Schrauben für die Festplatten und eine kurze Gebrauchsanleitung.

Zuerst installiere ich die Festplatten. Ich verwende zwei spezielle NAS-Festplatten, damit ich ein sicheres RAID-Setup erstellen kann. RAID-0 bietet Geschwindigkeit, RAID-1 sorgt für die sichere Datenspeicherung. Du installierst die Laufwerke einfach in den Einschüben, indem du einige Schrauben festziehst. Schade, dass kein Schraubendreher enthalten ist. Ich schiebe die Einschübe zurück, ziehe ein Ethernetkabel von meinem Router zum NAS und schließe schließlich das Stromkabel an. Der NAS beginnt sofort mit der Initialisierung und ist nach einem lauten Piepton einsatzbereit.

Die Verbindung mit dem NAS erfolgt über den Computer oder das Smartphone. Ich teste beide Optionen. Nachdem ich Asustor Control Center auf dem PC installiert habe, drücke ich auf "Scannen" und schon ist der NAS verbunden. Dann kann ich sofort ein Konto erstellen und zwischen einem RAID-0-Setup (maximale Kapazität) oder einem RAID-1-Setup (ausgeglichen) wählen. Gleiches gilt für die AiMaster App auf meinem Smartphone. Beide Apps funktionieren sehr einfach. Sorge dafür, dass du dich im selben Netzwerk wie der NAS befindest und die Netzwerkerkennung aktiviert ist. Letzteres ging bei mir kurzzeitig schief.

Nach dem Anmelden siehst du einen übersichtlichen Desktop mit einer Reihe von Apps wie Snapshot Center, womit du ein Back-up eines gesamten PC erstellen kannst, und EZ Sync, womit du Daten automatisch synchronisierst. Ich öffne App Central, um zu sehen, was ich sonst noch herunterladen kann. App Central enthält weniger "eigene" Anwendungen als beispielsweise das Package Center von Synology, aber viel mehr Apps von Drittanbietern. Dadurch hast die die Wahl aus fast 300 Apps, wodurch der NAS multifunktional wird. Dazu gehören Apps wie Surveillance Center, Plex oder Spotify.

Über Surveillance Center verwandle ich meinen NAS in ein Überwachungszentrum und erstelle über Plex und Spotify meine eigene Film- und Musikdatenbank. Aber dieses Gerät kann noch viel mehr. Zum Beispiel streamst du mühelos 4K-Filme auf deinen Fernseher, dein Tablet oder dein Smartphone. Der NAS kann sogar komprimierte Videos im laufenden Betrieb in die native, höhere Auflösung dekodieren. Verwendest du den NAS für ein kleines Büro oder Homeoffice? Dann speichere Adobe Projekte direkt auf dem NAS oder richte eine virtuelle Maschine ein, mit der mehrere Mitarbeiter auf dasselbe virtuelle Betriebssystem zugreifen können.

Unter der Haube stimmt auch alles. Das AS6602T verfügt über 4 GB DDR4-RAM und einen Quad-Core-Prozessor mit einer Taktrate von bis zu 2,7 Gigahertz. Dadurch kann ich Programme reibungslos öffnen und ein Video ohne Probleme streamen. Installierst du eine oder zwei NVMe-SSDs in den freien M.2-Steckplätzen? Dann öffnest und verschiebst du Dateien viel schneller. Und dank des doppelten Ethernetanschlusses erhältst du eine Internetgeschwindigkeit von bis zu 5 Gigabit. Das ist in dieser Preisklasse wirklich nicht selbstverständlich.